Über die DingsDAisierung Israels
Es war ein strahlend blauer Mittwoch, als Anne Timm (24), Ramon Krüger (28) und Jean Peters (23) sich ohne Bedenken auf den Weg zur Bushaltestelle machen um von Jerusalem in den Norden Israels zu fahren. Etwas naiv vielleicht, denn ohne eine ordentliche Portion Durchsetzungsvermögen hätten Sie es nie geschafft.
Nein, dies is keiner der zahllosen Spiegel Artikel, dies ist der dritte Eintrag im Blog der Circolibrinos, der DingsDA-Crew, der naja, irgendwie der drei da halt. Was ist denn so schwierig daran, sich durch Israel zu schlagen? Es ist do eine offenherzige Kultur - nicht nur die ständigen Röntgen-Sicherheitskontrollen sind daran interessiert, was wir mit Stelzen wollen - hilfsbereite Menschen, liberal im Denken und praktisch im Handeln. Und genau da "stellt" sich das Problem: in den Warteschlangen.
Sei nie höflich! Lasse niemanden vor. Bestehe auf dein Recht, selbst wenn du es nicht kennst. Erfinde ein neues. Wenn du unbedingt höflich sein willst, dann warte bis alle Tickets verkauft sind und gehe wieder nach Hause. Doch dann denken alle, du seist halt ein bisschen komisch. Selber Schuld.
Wir haben also auf unser Recht bestanden jetzt auch mal dran zu sein, selber ein klein bisschen gedrängelt und tatsächlich einen Platz im Bus gen Norden bekommen. "HAAAALT!" hier wollten wir doch raus. Immer aufmerksam bleiben, nicht betuppen lassen, dann geht alles gut.
Hier angekommen, spüren wir dafür das Gemeinschaftsgefühl surplus! Am ersten Abend wussten wir zwar nicht wo wir schlafen würden, wussten aber, dass wir sechs Möglichkeiten hatten. Wir haben uns schließlich aufgeteilt: ich (bin der Jean) im Bauwagen der "ersten Biofarm Israels", Anne bei unserer Trapez-Freundin Einav und Ramon bei Ben, der eine Weile in Berlin bei Karl wohnte. Wir gewöhnen uns dran, Angebote abzuschlagen.
Doch nicht, was Auftritte angeht - wir haben für fast jeden Tag schon möglichkeiten unsere Show, oder zumindest einzelne Nummern daraus, aufzuführen. Das geht dann zum Beispiel so:
Jean:"Eine Pfund Gurken und ne Packung Eier bitte."
Biofarm-Verkäuferin: "Hier. Seid ihr vom Zirkus?"
"Ja."
"Wollt ihr nicht bei uns spielen?"
"Hmm,... klar. Warum nicht. Wann denn?"
"Erst schon mal Dienstag. UNd dann könnten wir noch ein großen Markt hier organisieren und alle umliegenden Dörfer einladen,... also dann nochmal in etwa nem Monat. Ok?"
Und so haben wir schon mal den Flyer gedruckt, für unsere DingsDA Show, vom Circus aus Berlin für Kinder zwischen 4 und 99 Jahren.
Auf der Fahrt in den Zirkus...
vorm Zirkus
Blick auf die Bühne von vorn
von hinten
Samstag spielen wir zur Neueröffnung des "Friedenstheaters" der Ex-Freundin von David Sie sagte, es sei in einer eher arabischen Stadt in der Nähe von Um El Fachem, die seit langem im Streit liegt, da disskuttiert wird, ob die Mauer so gebaut wird, dass sie noch zu Israel gehört oder eben nicht. Nun gut, und in dieser Atmosphäre eröffnet sie das erste kulturelle Zentrum der Stadt.
Sonntag spielen wir im Drusischen Bergdorf Maghar, wo uns unser Freund und Partner Adnan empfängt, Montag in einer Lernbehinderten-Schule oder so, und jetzt gleich, in ner halben Stunde hier in Kfar Yehoshua. Also los! Ich muss mich umziehen.
Ich fasse zusammen: Es geht uns gut. Wir trainieren viel, genießen die Menschen am Tage im Sonnenschein und am Abend mit Mückenstichen, es kommen immer wieder mal zähe Themen des auf, wie Armeepflicht, Olmerts Politik usw, doch selten, wenn wir nicht danach fragen. Und ich kann schon ein klein wenig mehr als das C auf der Trompete.
Nach dem Auftritt füge ich noch n paar Bilder ein,
der Jean (Delegierter von Ramon und Anne)
Nein, dies is keiner der zahllosen Spiegel Artikel, dies ist der dritte Eintrag im Blog der Circolibrinos, der DingsDA-Crew, der naja, irgendwie der drei da halt. Was ist denn so schwierig daran, sich durch Israel zu schlagen? Es ist do eine offenherzige Kultur - nicht nur die ständigen Röntgen-Sicherheitskontrollen sind daran interessiert, was wir mit Stelzen wollen - hilfsbereite Menschen, liberal im Denken und praktisch im Handeln. Und genau da "stellt" sich das Problem: in den Warteschlangen.
Sei nie höflich! Lasse niemanden vor. Bestehe auf dein Recht, selbst wenn du es nicht kennst. Erfinde ein neues. Wenn du unbedingt höflich sein willst, dann warte bis alle Tickets verkauft sind und gehe wieder nach Hause. Doch dann denken alle, du seist halt ein bisschen komisch. Selber Schuld.
Wir haben also auf unser Recht bestanden jetzt auch mal dran zu sein, selber ein klein bisschen gedrängelt und tatsächlich einen Platz im Bus gen Norden bekommen. "HAAAALT!" hier wollten wir doch raus. Immer aufmerksam bleiben, nicht betuppen lassen, dann geht alles gut.
Hier angekommen, spüren wir dafür das Gemeinschaftsgefühl surplus! Am ersten Abend wussten wir zwar nicht wo wir schlafen würden, wussten aber, dass wir sechs Möglichkeiten hatten. Wir haben uns schließlich aufgeteilt: ich (bin der Jean) im Bauwagen der "ersten Biofarm Israels", Anne bei unserer Trapez-Freundin Einav und Ramon bei Ben, der eine Weile in Berlin bei Karl wohnte. Wir gewöhnen uns dran, Angebote abzuschlagen.
Doch nicht, was Auftritte angeht - wir haben für fast jeden Tag schon möglichkeiten unsere Show, oder zumindest einzelne Nummern daraus, aufzuführen. Das geht dann zum Beispiel so:
Jean:"Eine Pfund Gurken und ne Packung Eier bitte."
Biofarm-Verkäuferin: "Hier. Seid ihr vom Zirkus?"
"Ja."
"Wollt ihr nicht bei uns spielen?"
"Hmm,... klar. Warum nicht. Wann denn?"
"Erst schon mal Dienstag. UNd dann könnten wir noch ein großen Markt hier organisieren und alle umliegenden Dörfer einladen,... also dann nochmal in etwa nem Monat. Ok?"
Und so haben wir schon mal den Flyer gedruckt, für unsere DingsDA Show, vom Circus aus Berlin für Kinder zwischen 4 und 99 Jahren.
Auf der Fahrt in den Zirkus...
vorm Zirkus
Blick auf die Bühne von vorn
von hinten
Samstag spielen wir zur Neueröffnung des "Friedenstheaters" der Ex-Freundin von David Sie sagte, es sei in einer eher arabischen Stadt in der Nähe von Um El Fachem, die seit langem im Streit liegt, da disskuttiert wird, ob die Mauer so gebaut wird, dass sie noch zu Israel gehört oder eben nicht. Nun gut, und in dieser Atmosphäre eröffnet sie das erste kulturelle Zentrum der Stadt.
Sonntag spielen wir im Drusischen Bergdorf Maghar, wo uns unser Freund und Partner Adnan empfängt, Montag in einer Lernbehinderten-Schule oder so, und jetzt gleich, in ner halben Stunde hier in Kfar Yehoshua. Also los! Ich muss mich umziehen.
Ich fasse zusammen: Es geht uns gut. Wir trainieren viel, genießen die Menschen am Tage im Sonnenschein und am Abend mit Mückenstichen, es kommen immer wieder mal zähe Themen des auf, wie Armeepflicht, Olmerts Politik usw, doch selten, wenn wir nicht danach fragen. Und ich kann schon ein klein wenig mehr als das C auf der Trompete.
Nach dem Auftritt füge ich noch n paar Bilder ein,
der Jean (Delegierter von Ramon und Anne)
circolibre - 29. Feb 2008, 16:49